Frauen werden von Männern im Berufsleben als starke Konkurrenz gesehen, denn sie sind bestausgebildet, übernehmen Verantwortung und leisten hervorragende Arbeit. Ihre „Schwachpunkte“ sind allerdings ihr „anderer“ Umgang mit hierarchischen Systemen und ihr Bedürfnis nach Akzeptanz und Harmonie.
Frauen können es in der Regel leichter ertragen, wenn der Mann erfolgreicher ist; Männer hingegen kommen eher schlechter damit zurecht, wenn eine Frau größeren Erfolg aufweist als sie. Des Weiteren gibt es in der männlichen Führungsriege Rituale, die verbinden und Zugehörigkeit schaffen, die weibliche Manager und Führungskräfte hingegen eher außen vor lassen: Der Machtinhaber wird nicht kritisiert, nicht angegriffen. Unangenehme Wahrheiten werden angepasst weitergegeben, was „Mann“ Diplomatie nennt. Auch Kollegen gegenüber kritisiert „Mann“ nicht direkt, und Konflikte werden indirekt ausgetragen. Der Kommunikationscode unter Männern ist indirekt, Andeutungen reichen oftmals aus. Bedeckt halten, nach allen Seiten offen bleiben, sich nicht voreilig festlegen – das sind die Bestandteile des hierarchischen Männerkodex. Frauen hingegen schätzen in der Regel Offenheit als einen wichtigen Wert – aber genau das verhindert strategisches Vorgehen.
Strategische Netzwerke mit dem Ziel der Positionierung und Durchsetzung sind in den Unternehmen und in der Wirtschaft immer noch eine Männerdomäne, Frauen sind in der Regel nicht zugelassen. Frauennetzwerke holen auf, gemeinsame ziehen zum Glück nach. Dem Rotary Club z.B. können immerhin nach Jahrzehnte langen Bemühungen seit 1989 Frauen auf der ganzen Welt beitreten.
Im Privatleben hingegen sind es interessanterweise eher die Frauen, die die sympathieorientierten Netzwerke zu Freunden und Bekannten aufrecht erhalten.
Was können wir daraus lernen? Benötigen wir etwa wirklich noch mehr Personalentwicklungsmaßnahmen, Weiterbildungen und „Arroganz“-Trainings für Frauen, damit sie sich in der Welt der männlichen Machtstruktur zurechtfinden? Ich sage ganz klar: „NEIN! Wir Frauen brauchen uns nicht mehr als förderungswürdige Minderheit zu betrachten, wo wir doch mit 51% der Weltbevölkerung die Mehrheit darstellen!“
Ausgedient haben natürlich Top-Manager, wie beispielsweise der ehemalige Deutsche Bank-Vorstandschef Josef Ackermann, der in der Öffentlichkeit ungehindert sagen konnte, er wünschte sich mehr Frauen in den Vorstand, da sie mehr Farbe und Schönheit brächten.
Zukunft haben Menschen wie Justin Trudeau, kanadischer Premierminister, der sagt: „I know and believe that women can do and be anything they want. But I also know that meaningful cultural change can´t and won´t happen when only half of the population works towards change. Men need to act, to set examples and to be role models too.“
HANDELN, VORLEBEN, ERMUTIGEN lauten die Schlüsselwörter – das gilt ebenso für Frauen!
Wir Führungskräfte-Coaches können in exklusiven 1:1 Coachings dazu beitragen, dass sich die Menschheit in solch weltbewegenden Angelegenheiten nicht weiter vom Unterbewusstsein leiten lässt.
Eine Voraussetzung gibt es allerdings dafür: Wir alle müssen es wollen! Ich setze dabei sehr auf die nachfolgenden Generationen.
Zum Glück stelle ich in meinen Coachings immer häufiger fest, dass wir auf einem guten Weg sind: Der dringend notwendige Kulturwandel ist zum Glück bereits eingeläutet, der Austausch auf Augenhöhe hat begonnen, zwischen Frauen und Männern im Berufsleben funktioniert es zunehmend besser. Lasst uns dranbleiben!